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1. Das Altertum - S. 10

1907 - Leipzig : Voigtländer
10 Das Altertum. Die Semiten. Karawanen-blühend und mächtig geworden. Bedeutend war auch ihr Karawanenhandel nach Arabien, Ägypten, Babylonien und Indien. Gewerbfleitz 3. Gewerbfleitz und Bildung. Der Handel führte die Phönizier zur Gewerbtäügkeit. Sie verstanden sich trefflich aus die Gewinnung undbearbeitungder Metalle, aus die Weberei, die Purpur-Bildung färb er ei und die Glasbereitung. Lie besaßen eine leicht verwendbare Buchstabenschrift und waren als Kaufleute vorzügliche Rechner. Durch ihren Handel brachten sie dem Idesten morgenländische Bildung; aber sie selbst haben zur Forderung von Wissenschaft und Kunst nur wenig getan, denn alles diente bei ihnen dem Nutzen. Religion 4. Religion und Sittlichkeit der Phönizier standen deshalb auf niedriger Stufe. Huch sie verehrten den Sonnengott, der bei ihnen Baal hieß, verschiedenen Göttern ward mit wüsten Gebräuchen gedient; dem Feuergott Htoloch brachte man Knaben zum (Dpfer. phönizische Genuß-simichkeit sucht, Habgier, Grausamkeit und Untreue waren übel berüchtigt. § 9. Geschichte der Phönizier. Staatswesen 1. Der phönizische Städtebund. Das Staatswesen der Phönizier war locker. Jede ihrer Städte bildete ein Gemeinwesen für sich; doch schlossen sie zu gegenseitigem Schutze einen Städtebund, dessen Haupt erst Sidon, dann Tyrus war. In Tyrus herrschte um 950 v. (Ehr. Königsimmkönig hirarn, ein Freund des Königs Salomo (1. Buch der Könige, 950 Kap. 5). Der Altstadt Tyrus gegenüber entstand auf einem Felseneiland Neu-Tyrus, das von allen phönizischen Städten die mächtigste und glänzendste wurde. Die Bibel nennt es den „Markt der Völker", seine Kaufleute „Fürsten", seine Händler „die reichsten der Erde". 5rembi,em 2. phönizien unter frremdetr Herrschaft. Durch Sargon kam ,diaft phönizien unter die Herrschaft b er R ffi) r er (§ 7, 2), durch Nebukad-nezar unter die Herrschaft der Babylonier (§7, 3). Durch (Eijrus kam es zum perserreiche; die phönizischen Schiffe bildeten nun den Kern der persischen Seemacht. § 10. Die Israeliten (Karte Ii). Die l. Das Volk. Die Israeliten entstammten einer Familie, die sich patr,ard)en 5en ©iduben an einen hehren (Bottesgeist trotz heidnischer Um-3sraei in gebmtg bewahrte. In Ägypten wuchs die Nachkommenschaft der Ru^ugtus Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zu einer größeren Menge heran; äönit aber erst durch den Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — zugeführt Dadurch wurde Babylonien eins der ergiebigsten Länder der ganzen Welt. Namentlich zum Getreidebau war es vortrefflich geeignet. Es trug, wie erzählt wird, zweihundertfältige und in recht guten Jahren dreihundertfältige Frucht; die Weizen- und Gerstenblätter wurden oft vier Finger breit, und die Hirse schoß fast zur Höhe eines Baumes auf. 3. Die Beschäftigungen und Sitten der Babylonier. Die Babylonier trieben nicht allein eifrigen Ackerbau, sie hatten auch lebhaften, weit ausgedehnten Handel sowohl zu Lande durch Karawanen, als zur See. Auch ihr Kunst fl ei ß war bedeutend. Besonders verstanden sie köstliche Gewänder und prachtvolle Teppiche zu verfertigen, die im ganzen Morgenlande berühmt waren. Hierdurch wurden die Babylonier reiche Leute. Aber der Reichtum verführte sie zur Pracht und zum Wohlleben. Sie dufteten von wohlriechenden Salben, trugen Siegelringe und zierlich geschnitzte Handstöcke und sanken schließlich durch Üppigkeit in allerlei schändliche Laster. Das Schlimmste war, daß ihre Religion ihnen gar kein züchtiges und ehrbares Leben vorschrieb. Sie verehrten nämlich eine Menge falscher Götter, am höchsten den Götzen Bel, unter dem man sich die Sonne dachte, die alle Fruchtbarkeit bewirkt. Diesem Götzen glaubten sie am besten zu dienen durch schwelgerische Feste, bei denen sie sich ganz der ausgelassensten Lust ergaben, ohne daß es ihnen in den Sinn kam, Buße zu tun und sich vom Bösen zu reinigen. 4. Die Weisheit der Babylonier. Übrigens besaßen ihre Priester manche höhere Kenntnisse. Sie beobachteten den Lauf der Gestirne, wußten aus der Stellung der Sonne das Jahr zu berechnen, hatten Sonnenuhren und konnten sogar den Eintritt der Mondfinsternisse vorherbestimmen. Dadurch aber wurden sie hochmütig und eingebildet auf ihr Wissen, also daß sie meinten, der Menschen Geschicke aus den Sternen lesen und das Zukünftige vorhersagen zu können. Solche Wahrsagerei verschaffte ihnen bei dem Volke und selbst bei dem Könige großes Ansehen. ?. Die Stadt Babylon. 1. Die Mauern von Babylon. Die Hauptstadt des Landes, Babylon, war von einer Größe und Pracht, daß man Wunderdinge davon erzählt. Sie bildete ein Viereck, von dem jede Seite drei Meilen lang war. Mittendurch floß der Euphrat, über den eine herrliche Brücke führte. Um die Stadt aber zog sich ein breiter tiefer Graben

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 258

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
258 Elisabeths Regierung. Elisabeth suchte Ackerbau, Handel und Gewerbe zu heben; ihre Bemhungen wurden von den glnzendsten Erfolgen gekrnt. England wurde die Beherrscherin zur See und brachte fast den ganzen Welthandel an sich. Im Jahre 1600 wurde die ostindische Handelskompagnie gegrndet, der Ursprung der groen Besitzungen Englands in Indien; Franz Drake umsegelte als erster Englnder die Welt und soll die Kartoffeln aus Amerika nach Europa gebracht haben; Walter Raleigh grndete die erste englische Kolonie in Amerika und nannte sie seiner Knigin zu Ehren Virgiuien, d. i. Jnngsranenland; der englische Admiral Ho-ward, durch Sturm und Unwetter untersttzt, vernichtete die spanische Flotte, die unberwindliche Armada";^ Shakespeare schuf feine herrlichen Dramen. Baco von Berulam wurde der Begrn-der der Naturwissenschaft. 4. I)ie Niederlande. Nach dem Tode des Kaisers Karl V. fielen die Niederlande an Philipp Ii. von Spanien und wurden aus diese Weise dauernd vom Reiche getrennt. Die Niederlande, die aus 17 Landschaften bestanden, gehrten zu den reichsten Lndern Europas. Ackerbau, Handel und Gewerbe standen tn der schnsten Blte, und die Bewohner erfreuten sich mancher Rechte und Freiheiten. An der Spitze der Provinzen standen Statthalter; die Landesvertretung wurde durch die Proviuzialstnde gebildet. Das ganze Land wurde durch die Generalstaaten vertreten; der hchste Beamte war der Generalstatthalter, dem der Staatsrat als wichtigste Behrde zur Seite stand. Margarete von Parma. Philipp Ii. machte seine Halbschwester, die Herzogin Margarete von Parma, zur Statthalterin der Nie-derlande und gab ihr die Weisung, statt der Lehre Calvins, die dort fast allgemein Eingang gefunden hatte, die katholische Religion wieder einzufhren; Maria kam dieser Anordnnng nach. Die Folge hiervon war eine allgemeine Verbitterung im Lande, und da alle ein-trglichen Staatsmter von Spaniern besetzt wurden und die Niederln-der auch die Vernichtung ihrer alten verbrieften Rechte befrchteten, schloffen 400 Adlige den Kompromi von Breda und baten die Statthalterin i) Vergleiche Schillers Gedicht: ..Die unberwindliche Flotte". Elisabeth lie eine Erinnerungsmedaille mit der Inschrift prgen: ..Gott blies, und sie wurden zerstreut."

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 45

1911 - Leipzig : Teubner
Zächsisch-Thüringische Bucht. 45 namentlich in der Gegend von Torgau, hat sich fruchtbares Schwemmland gebildet, fluch die Landschaften, die von der Mulde, Weißen Elster und Saale durchflössen werden, sind sehr ertragreich. Ganz besonders aber gilt dies von dem nördlichen Teile des Gebietes, der als „Magdeburger Börde" bezeichnet wird. Wegen ihrer Fruchtbarkeit ist die ganze Landschaft dicht bevölkert. Die zahl- reichen Städte, die hier entstanden sind, wurden aber teilweise durch das Aufblühen der drei Großstädte Leipzig, Halle und Magdeburg in ihrer Entwicklung zurück- gehalten. Kn der Elbe liegen Torgau (12) und Wittenberg (22; Luther), bei denen wichtige Brücken über den Strom führen. Dessau (57), die Hauptstadt des Herzogtums Anhalt, liegt in der Nähe der Muldemündung und besitzt bedeutende Zuckerfabriken. Zu Anhalt gehören außerdem die Städte Bernburg (35) an der Saale, Löthen (23) und Zerbst (19). Landwirtschaft und Industrie bilden die Hauptbeschäftigung ihrer Bewohner. Imsüdlichen Teile der Land- schaft, unweit des industrierei- chen sächsischen Berglandes liegt Leipzig (586). Durch seine Lage in der Mitte Deutschlands ist es der Knoten- Punkt vieler Der- kehrsstraßen (jetzt Eisenbah- nen) und daher eine wichtige Handelsstadt ge- worden. Seine Messen, zu denen diellaufleuteaus allen Ländern herbeiströmen, waren schon in alter Zeit berühmt. Jetzt haben sie sich in der Hauptsache zu großen Musterlagern entwickelt. Eine solche Übersicht, insbesondere auch der Neuheiten auf den verschiedensten Gebieten der Industrie, vorzüglich des Kunst- gewerbes, gestaltet Leipzig zum Mittelpunkt des Großhandels und zum Sammelpunkt der Fremden aus allen Ländern und Zonen. Auch der Pelzhandel Leipzigs ist sehr bedeutend. Für den deutschen Buchhandel und die damit verbundenen Gewerbe ist die Stadt ein hauptsitz. In Leipzig befindet sich ferner eine seit Jahrhunderten be- rühmte Universität, sowie das höchste deutsche Gericht, das Reichsgericht. — Von den zahlreichen kleineren Städten, die in der fruchtbaren Umgebung Leipzigs liegen, merken wir Zeitz (33) mit ansehnlichem Maschinenbau (Braunkohlenlager in der Die Petersstraße in Leipzig zur Meßzeit.

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1015

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. Kolumbien. 1015 federn den Kopf. Sie bilden ein harmloses, fröhliches und gastfreies Völkchen, das den Tanz sehr liebt und sich haupt- sächlich mit Fischfang beschäftigt. Da die, von den Guarau- nos bewohnten Inseln zur Regenzeit unter Wasser stehen, so haben sie ihre Wohnungen, wie die Vögel ihre Nester, 12—15 Fuß über der Fluth auf Palmbüumen. Dieser Volksstamm zählt nur noch 8 — 10,000 Köpfe. 2) Die Guahiros, im Nordwesten des Sees Marakaibo bis zur Meeresküste hau- send, sind ein schön gebauter, wüthiger und kriegerischer Volks- stamm und unversöhnliche Feinde der Spanier. Er besteht etwa aus 30,000 Individuen, ist gcwerbsieißig und wohlha- bend und hat eine leidenschaftliche Liebe zu den Cokablättern. 3) Die Otomakos, die ihre Wohnsitze am Apure und Ori- noko haben, sind ein unreinliches, elendes und bis zur Thier- heit hinabgesunkenes Völkchen, das Erdklöße am Feuer röstet und sodann verschluckt. §. 1182. Bei der Entdeckung dieses Landes standen die Peruaner in Quito auf einer ziemlich hohen Stufe der Kul- tur; diese aber hat sich, der Einführung des Christenthums ungeachtet, mehr verloren, als gehoben. Die Bildung der Europäer steht der in Meriko nicht gleich; doch sucht man die- selbe durch neu gegründete Schulen zu heben und immer weiter zu verbreiten. Das Land besitzt 7 Universitäten, 15 — 20 Gymnasien und einige andere Unterrichtsaustalten. — Land- und Bergbau, Viehzucht, Fischerei und Handel machen die Hauptbeschäftigung aus; der Gewerbfleiß beschränkt sich, mit Ausnahme der Republick Ecuador, auf die nothwendigsten Handwerke. Die Ausfuhr der geschätzten Naturerzeugnifse ist sehr beträchtlich und begreift Maulthiere und Esel, Häute und Pelzwerke, Kakao, Kaffee, Zucker, Baumwolle^ Taback, Färbeholz, Chinarinde, Sassaparille und Getreide, Salz — zu denen noch Tuche, Baumwollenzeuge und Teppiche als Kunst- erzeugnisse kommen. §. 1183. 1. Der Staat Venezuela, des Landes öst- licher Theil, wird in Norden durch das Antillen-, im Osten durch das atlantische Meer und Guyana, im Süden durch

6. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 87

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
87 Vorderindien. § 75 Abb. 3, § 74. Mausoleum bei Agra. (Nach einer Photographie der Photoglob-Co,, Zürich.) system!). Im Osten und Südosten Dekans wohnen 60 Mill. dunkelfarbige Dravida (vielleicht die Urbevölkerung). Nur 1/i Mill. Europäer, darunter 200 000 Engländer. Religion: Brah- manismus^. 60 Mill. sind Anhänger des Islam. 2. Wirtschaftliches. England hat in Indien eine gewaltige Kulturarbeit geleistet (Bewässerungsanlagen, Straßen, 50 000 km Eisenbahnen, fast soviel wie in Deutschland!); es bezieht dorther billige Rohstoffe, besonders Baumwolle und Jute, und setzt seine Industriewaren, z. B. Maschinen, ab. Indiens eigene Industrie, z. B. die Verarbeitung von Baumwolle, wächst rasch. — Hauptaus- fuhr: Baumwolle (zweites Baumwollaud der Erde), Reis, Jute (eine Faser- *---' ^ Ima r . J ^ - 1 Der Brahmauismus, so genannt nach dem obersten Gott Brahma, ist die älteste Religion Indiens. Sie hat die Kasteneinteilung vorgeschrieben (die verachteten Paria! Fakire [Selbstpeimger] sind Bettelmönche), lehrt eine die Gemüter beängstigende Seelen- Wanderung und schreibt vielerlei Reinigungen (z. B. Waschungen im Ganges) und Bußen vor. — Gegen den Brahmanismus entstand um 500 v. Chr. eine Reformbewegung, der Buddhismus. Ihr Urheber Buddha war ein Mitglied der Adelskaste, vielleicht ein Prinz, und wohnte am Fuße des Himalaja. Der Buddhismus verwirft die Kasteneinteilung und verlangt einen rechtschaffenen Lebenswandel. Das höchste Ziel alles Strebens muß das „Nirwana" (= Erlöschen) sein, d. h. die Erlösung von der Seelenwanderung und Wiedergeburt, also das Aushören des Lebens für alle Ewigkeit; denn „alles Leben ist Leiden". Das Nirwana ist nur zu erreichen dnrch Rechtschaffenheit, Selbstbesinnung und Erkenntnis der (buddhistischen) Weisheit. — In Vorderindien wurde der Buddhismus schon im 13. Jahr- hundert verdrängt. Er ist heute — neben andern Religionsformen — die Religion Chinas, Japans und Hinterindiens, besteht aber für die großen Massen nur noch im Gebeteplappern.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1888 - Wiesbaden : Kunze
§• 9. Das oströmische Reich. Justinian. 49 licfje Kanzler Tribonian die römischen Gesetze im Corpus juris oder Codex Justinianeus, welcher die Hauptgrundlage der meisten bestehenden Rechtsbücher bildet. Seine Residenz ließ Justinian mit 25 christlichen Tempeln schmücken, worunter die Sophienkirche, das großartigste Denkmal des byzantinischen Baustils, die erste Stelle einnahm. Sechs Jahre lang war von zeitweise loooo Menschen daran gebaut worden. Als sie vollendet war, ries Justinian voll Bewunderung aus: „Gelobt sei Gott, ich habe dich überwunden, Salomo!" Auch mit herrlichen Wasserleitungen, Brücken, Hospitälern und Festungswerken ließ er die Hauptstadt versehen. Freilich verursachte der bedeutende Kostenaufwand viele Steuern, welche hart aus allen Ständen des Reiches lasteten. Aber dasür suchte er in anderer Weise den Wohlstand zu heben, indem er Handel und Gewerbe förderte, viele Arbeiter beschäftigte und den Seidenbau einführte, der eine vorzügliche Erwerbsquelle Chinas bildete, das jede Verbreitung in andere Länder bis dahin zu verhindern gewußt hatte. Es war nämlich einigen Mönchen geglückt, Eier der Seidenwürmer in ihren ausgehöhlten Wanderstäben aus China nach Europa zu bringen, wo dieselben ausgebrütet und erhalten wurden. Seitdem trieb man im Abendland Seidenbau, welcher sich um 1150 von Griechenland nach Italien, 1450 nach Frankreich und 1700 auch nach Deutschland verbreitete. Justinian legte bei allen Gelegenheiten den besten Willen und eine außergewöhnliche Thätigkeit an den Tag, allein der Erfolg entsprach nicht immer seinem guten Willen, und sremdes Verdienst war es vorzüglich, was seine Regierung zu einer gefeierten machte. Er wollte z. B. die Zwistigkeiten der Grünen und Blauen beilegen, sachte sie aber noch mehr an; in den religiösen Streitigkeiten suchte er zu vermitteln und die Glaubenseinheit herbeizuführen, entzweite aber die Geistlichen im Osten und Westen noch mehr; er strebte darnach, mehrere Provinzen des römischen Reiches zu retten, richtete sie aber entweder zu Grunde oder mußte sie wieder aufgeben. Gegen die Perser, die im Bunde mit den Ostgoten 540 den Krieg unter ihrem König Kosro8 erneuert hatten, konnte er sein Reich nur gegen Bewilligung eines jährlichen Tributs schützen. 16 Jahre nach Theo-doras Tod starb Justinian 565 im 83. Jahre seines Lebens und hinterließ das Reich feinem schwachen Neffen Justin Ii. (565—578). sittliche fiebert an dem byzantinischen Kaiserhof geriet in der Folge imniermehr in Verfall. Lasterhafte Fürsten wurden auf den Thron erhoben und gestürzt. Dabei blieb das Interesse den kirchlichen Angelegenheiten zu- Casfians Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. v. Ph. Beck. 4

8. Geschichte der Neuzeit - S. 32

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
32 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. aufgezehrt waren. Goldgrber und Goldmacher, Wunderdoktoren und Teufelsbeschwrer nhrten sich vom Aberglauben, der im Rtiegselend gedieh, trotz der hohen Blte, die in der Resormationszeit die Natur-Wissenschaften erreicht hatten. Die Richter lieen sich bestechen, mit-unter von beiden Parteien: selten fllt in einen offenen Beutel ein schlimmes Urteil", lautete ein Sprichwort. Aber mit Eifer folterte und verbrannte man angebliche Heren; erfolglos erhoben Männer wie der Jesuit Friedrich Spee, der sich am Bett eines Pestkranken den Tod holte, gegen den Wahnwitz die Stimme der Menschlichkeit. 2. Dem leibeigenen Bauer fehlte es an Vieh und an Absatz fr seine Erzeugnisse: in Sddeutschland begann schon die Auswande-mng nach Nordamerika. Die Einfuhr franzsischer Waren lhmte den Gewerbeflei; die Zollschranken, mit denen sich jeder Staat um-gab, hemmten den Handel. Die Znfte suchten nur noch die Kund-schaft auszubeuten. Die Städte muten sich den Fürsten unterordnen ; das Volk verga seine Sorgen im Gensse des Branntweins und des Tabaks, der, wie Zucker, Tee und Kaffee, im Anfang des groen Krieges allmhlich in Aufnahme kam. 3. Die Fürsten wollten auch Sonnenknige sein: sie ahmten Sprache und Sitten des franzsischen Hofes nach und vergeudeten das Mark ihres Volkes in ppigen Bauten und Festen. Alles erstarb in kriechender Demut vor dem Landesherrn und seinen Schreibern. Wenn Gott nicht Gott wre, wer sollte billiger Gott sein als Ew. Hochfrstliche Durchlaucht?" so durfte ein Schriftsteller einen Fürsten anreden. 4. Doch es fehlte auch nicht an pflichttreuen Regenten, die ihre absolute Gewalt nur zum Wohl ihrer Untertanen verwendeten: am kraftvollsten und wirksamsten der Groe Kurfürst Friedrich Wil-Helm von Brandenburg. Fr Gott und das Volk!" (Pro Deo et populo) war sein Wahlspruch, den er auf eine Denkmnze prgen lie. Er hat den brandenburgisch-preuischen Staat geschaffen, aus dem unser Deutsches Reich erwachsen sollte. 5. Der Groe Kurfürst. 1. Mit zwlf Jahren geleitete Friedrich Wilhelm die Leiche seines Oheims Gustav Adolf in Wolgast aufs Schiff. Seine Er-ziehung wurde in Kstrin begonnen, in Holland vollendet. Die ora-nische Prinzessin Luise Henriette wurde seine erste Gemahlin; in

9. Deutsche Sozialgeschichte - S. 47

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hansa. Handwerkerstand und Zunftkämpfe. 47 gedehnte Selbstverwaltung gewährte, rasch empor, und viele schlossen sich nun der Hansa an. Sie wurde herrschende Macht des Nordens nach siegreichem, auf einem großen Städtetage in Köln 1367 be-schlossenenkriege—ausnahmsweise schickten sogar Fürsten und Adel den Städten Hilfe — gegen den gewaltigen Waldemar I V. von Dänemark. Als des norddeutschen Bürgertums Machtstellung nach außen Ter Handhin so den Höhepunkt erreicht hatte, waren die inneren Verhältnisse mancher Städte ziemlich bedeutend umgewandelt. Die Geschlechter Zunmmpfe. nämlich schlossen sich seit dem 13. Jahrhundert immer mehr ab, wußten sich allein in den Besitz der Macht zu bringen, wurden dann aber hochmütig, entarteten und befehdeten sich sogar untereinander, z.b. in Straßburg die Zorn und Mühlenheim, in Köln die Overstolzen und Wyle. Der steigende Reichtum übte eine so entsittlichende Wirkung, daß die Geschlechter die Leitung der Stadt nicht zu behaupten vermochten, als sie ihnen von den freien, in ihrem Dasein unbedingt gesicherten Handwerksmeistern streitig gemacht wurde. Die Hörigen ohne Grundbesitz nämlich hatten bald auf eigene Hand ihre Arbeitsgeschicklichkeit zu verwerten begonnen. Anfangs mußte der Besteller ihnen den Rohstoff liefern, später verfügten sie über eigenes Betriebskapital, wurden allmählich wohlhabend und thaten sich — vielleicht nach dem Vorbrlde der kaufmännischen Gilden— zu bestimmt organisierten Genossenschaften zusammen (s.s. 39). Diese wurden die Grundlage der Zünfte oder Innungen. Die Verehrung eines Heiligen bildete oft den Ausgangspunkt. Diejenigen, die dasselbe Handwerk trieben, traten zu einer Zunft zusammen und unterstützten sich gegenseitig: einer stand für den anderen ein. So kam der Handwerkerstand empor. Während Adel und Bauern zunächst bloße Besitzstände waren und erst mit der Zeit zu einer Art von Berufsständen wurden, setzte mit dem Auskommen des Handwerkerstandes die eigentliche Berufsbildung ein. Mit zunehmender Arbeitsteilung, die eben vorzugsweise Berufsteilung ist,

10. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 55

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
55 bleiben, daß der Bund zerfiel und nur eine lose Verbindung unter den Städten am Rheine bestehen blieb. (Nach Schwebel.) Diesem ersten Versuche, durch Bündnisse mit Gleichgesinnten den Landfrieden zu erhalten, sind dann noch sehr viele andere gefolgt, aber kein Bund hat lange Bestand gehabt. Die wichtigsten in der langen Reihe der Verbindungen sind folgende: Der schwäbische Bund von 1376, der sich besonbers gegen den Grafen Eberharb von Württemberg richtete (Schlachten bei Reutlingen 1377 und bei Döffingen 1388), der neue rheinische Bund, der 1354 auf Veranlassung Karls Iv. entstand, und der schwäbische Bund von 1488. Derselbe hatte einen Bundesrat, ein Bundesgericht und ein Bundesheer von 12000 Mann Fußvolk und 1200 Mann Reiterei. Obgleich er fast fünfzig Jahre bestand, hat er doch für die dauernde Befestigung des Landfriedens wenig von Bedeutung geleistet. Erst als die Städte erkannten, daß die geheime Feinbschast der Fürsten gegen ihre Wohlfahrt nie ganz zu überwinben war, vielmehr bei der geringsten Veranlassung offen ausbrach, verzichteten sie auf diese Verbindung und suchten untereinanber engeren Anschluß. Das führte zur Entstehung des Hansabunbes. i&®e?ra. Sein Anfang ist in Dunkel gehüllt, sein Name führt uns zurück bund. zu der fernsten Vergangenheit. In der gotischen Bibelübersetzung des Ulfilas heißt es Marc. 15, 16: ,Die Kriegsknechte aber führten Jesum hinein in das Richthaus und riefen zusammen alla liansa b. i. die ganze Schar/ Es bebeutet bemnach soviel wie: kriegerische Verbindung, Heeresabteilung. Im Saufe der Zeit veränderte sich der Sinn des Wortes etwas, man bezeichnete zumeist kaufmännische Vereinigungen sowie die Abgaben oder Zahlungen, welche das Recht, an einer solchen Vereinigung teilzunehmen, dem Einzelnen auflegt, damit; dieselbe Bedeutung Haben Gilbe, Jnmmg, Zeche, Gaffel u. s. w. Nur in der Genossenschaft, in der Vereinigung konnte im Mittelalter der Einzelne wirken und für seine Thätigkeit den nötigen Schutz finben. Die Verbindung mit Gleichstrebenben umfaßte das ganze Leben, war in vielen Fällen erblich und biente als Mittel zur Erfüllung der mannigfaltigsten Zwecke, wissenschaftlicher, künstlerischer, religiöser nicht weniger, als staatlicher, landwirtschaftlicher und gewerblicher. „Die Hansa war, ehe sie ein Bund deutscher Städte ward, eine Vereinigung derjenigen deutschen Kaufleute, die über Land und Meer zogen, um die Waren an ihrer Ursprungsquelle zu holen und den Käufern zuzuführen. Dem Verkehr der bamaligen Zeit fehlte Auftrags- und
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